Mit Erfahrung in das Neue Jahr 2025
Blankenfelde-Mahlow, den 23.12.2024
Liebe/r 🙂😄😏
ein Jahr geht zu Ende – ein neues Jahr liegt vor uns! In diesem Zwischenraum liegt Weihnachten. Da liegt es, das Kind in der Krippe – in diesem Zwischenraum – wo Himmel und Erde sich berühren! Dort können wir Gott erfahren, wenn wir uns berühren lassen, mehr erfahren wollen als das, was wir mit den Händen fassen können.
Was wir tun: Mit unseren BewohnerInnen haben wir ein schönes Ritual. Jede Woche beginnen wir eine Veranstaltung damit, dass alle etwas nennen, wofür sie in der letzten Woche dankbar sind. Es ist eine schöne Übung, da es unseren Blick zu weiten vermag für die vielen Dinge, die uns oft als selbstverständlich erscheinen.
Bei ICHTHYS bekommen Menschen ein Obdach, Nahrung und Kleidung sowie professionelle Unterstützung bei den unterschiedlichsten Schwierigkeiten. Auch sie sind dankbar für die Sonne, die jeden Tag aufgeht und Wärme spendet oder im Sommer den kühlenden Schatten, für ein wertschätzendes Wort und ehrliche Annahme ihrer Person. Aber sie haben auch wie andere Menschen oft den Blick verhüllt durch Sorgen, Gewohnheiten, Krankheiten oder Abhängigkeiten.
Die eigenen Grenzen wahrzunehmen, vermag uns demütig zu machen – und dankbar, wenn wir über diese Grenzen hinauswachsen.
In unserem Gemüsegarten können wir es direkt sehen, wie unter der guten Pflege Pflanzen gedeihen und Frucht bringen – Obst, Gemüse, Kräuter, auch Wintergemüse, das in der hauseigenen Küche schmackhaft zubereitet wird – gesund, nahrhaft und maximal regional.
ICHTHYS bietet Menschen, die durch Suchterkrankungen oder Obdachlosigkeit belastet sind, die nötige Grundlage und Pflege, um mithilfe der Suchtberatungsstelle oder den verschiedenen betreuten Wohnangeboten, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. Dennoch ist dieser Weg nicht immer leicht.
In diesem Jahr konnten wir mit dem offenen Gedächtnis-Café jeweils am 3. Freitag im Monat um 15.00 Uhr ein neues Angebot schaffen, wo sich Besucher bei Kaffee und Kuchen treffen und gemeinsam Lesen oder mit Spaß Erinnerungs- oder Bewegungsübungen machen oder sich austauschen, welche Unterstützung im Alltag notwendig und wie realisierbar ist. Durch manchen Hausbesuch konnte gemeinsam möglich werden, was allein nicht gelingen wollte.
Was Sie getan haben, wofür wir danken: Viele Menschen haben unsere Arbeit in diesem Jahr unterstützt, durch Aktionen wie „Spenden, statt Geburtstagsgeschenke“, „Pilgern für Hoffnung“, die Weitergabe der Erntedankgaben der umliegenden christlichen Kirchen, „Plätzchen für ICHTHYS beim Bäcker“, Weihnachtspäckchen, Kleider-/ Möbelspenden und vieles mehr. Für all das sind wir sehr dankbar, weil es uns zeigt, dass wir nicht allein sind, dass Nächstenliebe immer noch ein Wert in dieser Gesellschaft ist und uns Hoffnung vermittelt.
Auf all das haben wir keinen Rechtsanspruch, aber es ist erfahrbar und wohltuend, wie Gottes Treue und Gegenwart. Wir wollen auch im vor uns liegenden Jahr 2025 mit dieser unsichtbaren Realität rechnen und so durch die vor uns liegenden Herausforderungen menschlicher Tiefen, Belastungen durch notwendige Umbauten und ungewisser oder knapper werdender staatlicher Mittel Wege finden, um weiterhin unseren Dienst zu leisten. In dieser Gewissheit wünschen wir allen Gottes erfahrbaren Segen zu Weihnachten und im Neuen Jahr 2025.
Katrin Nowak-Dennewill
Leiterin der Einrichtung